Ortung 13

Station 16 im Haus der Begegnungen

Zahra Zahedi (Teheran (IR), Erlangen)
Frau, Leben, Freiheit

„Thema meines Schaffens ist ‚Frau, Leben, Freiheit‘“, sagt die im Iran geborene Künstlerin. Der politische Protestslogan ist im Werk auf Persisch, Französisch und Deutsch geschrieben. Freiheit und Frieden sind leuchtender Wunsch vieler. Die Zerbrechlichkeit menschlicher Existenz, wie die zutiefst menschlichen Grundbedürfnisse Sicherheit und Selbstbestimmung, bewegt Zahra Zahedi sehr. Hier im internationalen Haus der Begegnungen scheint der richtige Ort für ihr Werk zu sein.

Uns empfängt im „Schaufenster” der „Artikel 19 der Allgemeinen Menschenrechte“. Es lohnt diesen genau zu lesen. Gemälde, Objekte und Gold flankieren ihn. Durchgängig präsent ist das Material, die Goldfarbe: Das Gold wird eingesetzt als Metapher für das höchste Gut, das für die deutsch-iranische Künstlerin gleichzusetzen ist mit Freiheit. Unübersehbar ist die Frau mit langen, goldenen Haaren im schwarzen Gewand. Sie streckt die Arme fest nach oben aus, diagonal, ganz weit in die Luft. Ist es eine Geste der Erlösung? Ein Zeichen der Hoffnung?

Ohne Hoffnung ist der Weg zur Freiheit nicht möglich. Die Hoffnung ist die begleitende Notwendigkeit und damit der Wendepunkt, damit Freiheit tatsächlich „greifbar“ wird. Wie vielleicht der goldene Faden auf dem Boden des Raums, der zur zentralen Leinwand gehört und aus der er herausgefallen scheint. Gleichzeitig kann er aber auch von der Hand im Bild wieder aufgenommen werden – der Faden als Sinnbild der Freiheit. Mit Bedacht trägt diese Einheit den Titel: „Nicht treten“. Sie eröffnet unterschiedlichste Interpretationsräume, in denen immer die Hoffnung mitschwingt, wie ein leuchtender Pfad in eine „Schöne Welt“

Textquelle: Stadt Schwabach

 

Zahra Zahedi- Vita

Zahra Zahedi ist eine deutsch-iranische Künstlerin. Sie studierte Bildende Künste an der Akademie Faber-Castell in Stein bei Nürnberg und besuchte Seminare für expressive Malerei bei Prof. Siegfried Anzinger an der Akademie der Bildenden Künste Kolbermoor.

Zahedi setzt sich in ihrer Malerei mit gesellschaftsrelevanten Themen auseinander wie Machtstrukturen, Identität, Migration, Integration und Gewalt gegen Frauen. Sie lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Erlangen.

 

Ausstellungen

2020 „Verflechtung“, Kunsthaus-Garten, Schwabmünchen, Thema: „der Tag & die Nacht“ 2020 „Herbstsalon“, Kunstpalais Erlangen, Thema: „black lives matter“ 2021 „Pictures for the Human Rights“, Thon-Dittmer-Palais, Regensburg, Thema: „Artikel 20 der Menschenrechte“ 2021 „Another Day in Paradise“, Spazio SV – Centro Espositivo San Vidal, Scoletta di San Zaccaria, Venedig (IT) 2022 „Herbstsalon“, Kunstpalais Erlangen

Textquelle: Stadt Schwabach