Ausstellung: „Handwerk. Eine Spurensuche in Ost-Anatolien.“
Herzliche Einladung
Öffnungszeiten und Austausch mit dem Künstler im Haus der Begegnungen:
Mo 10./17./24. März: 16h30-18h30
Fr 14./21./28. März: 12-14h
Über die Ausstellung und den Autor:
Die Symbiose von Fotografie und Reisen hat die Hauptrolle in meinem Leben eingenommen. Nach der Lektüre von Goethes „West-östlicher Divan“ und Hafis „Diwan“ war klar, wohin der Weg, die Spurensuche, führen sollte.
Eine Reise entlang der Straße der Kulturen gen Osten. Das ist eine Reise in unsere Vergangenheit. Gleichzeitig ist das die Gegenwart in den besuchten Ländern. In dieser Ausstellung konzentriere ich mich auf das Handwerk, wie ich es in vielen Städten Anatoliens vorgefunden habe.
Meist liegen die Handwerkerviertel in direkter Nachbarschaft zu den großen Basaren. Die Waren werden vor Ort produziert und verkauft. Die Handwerker teilen sich die Arbeit. Jeder macht einen Teil des gesamten Produktionsablaufes. Der Spezialisierungsgrad ist hoch. Die Arbeitsweisen, die ich dort vorgefunden habe, muten für uns Westeuropäer veraltet an, wie im 19. Jahrhundert. Wenige Maschinen, viel Handarbeit. So wird auch Hand in Hand gearbeitet. Ein Arbeitsschritt in dieser Werkstatt, der nächste in der Nachbarwerkstatt. Der Kunde schaut gerne zu und kommt mit seinen Sonderwünschen. Wartet, bis das Produkt fertig ist.
Die Menschen freuen sich, wenn man sich für ihre Arbeit interessiert und lassen sich bereitwillig fotografieren. Stil ziehen die Handwerker ihre Kunstfertigkeit und der Umgang ist warmherzig.
Um den Bildern mehr Authentizität zu geben und das alte Handwerk ins rechte Licht zu rücken, habe ich das aufwändige, handwerkliche Platin-Palladium Druckverfahren aus dem 19. Jahrhundert angewendet. Die Drucke mit einem leichten Sepia-Ton lassen die Szenen zeitlos erscheinen.
Über mich:
Ich fotografiere seit meiner Jugend. Angefangen hat es mit Fotoapparaten meines Vaters (Agfa, Voigtländer) und einer provisorischen Dunkelkammer im Badezimmer. Im Vordergrund standen vor allem Bilder von Familie, Freunden und Urlauben. Jedoch war mein Niveau sehr amateurhaft, da ich mich nicht wirklich weiterbildete.
Die ersten Digitalkameras kamen Anfang der 2000er dazu und ich begann, mich wieder für die Fotografie zu interessieren. Seit Corona beschäftig ich mich sehr intensiv mit der Fotografie und aktuell ist sie meine Haupttätigkeit.
Regelmäßige Fahrten nach Venedig sowie lange Motorradreisen geben Stoff für Ideen und Reportagen.
Zusätzlich arbeite ich an Einzelprojekten, wie z.B. der Portraitierung meiner Verwandtschaft. Eine Art „Zeitkapsel“, in der ich die Vergänglichkeit einfriere.
Mein neuestes Projekt ist die Platinotypie. Diese alte Technik ermöglicht es mir einerseits, meine Bilder klassisch erscheinen zu lassen und andererseits, den heutigen, im Foto festgehaltenen Augenblick für die Ewigkeit einzufrieren und zu konservieren. Diese Drucke sind extrem langlebig. Man spricht hier von Jahrhunderten…
